Stammtische

1.Mittwoch im Monat
Stammtisch im „Römer Pils Brunnnen"
ab 17 Uhr

2. Freitag im Monat "Landser Lunch"
Mittagsstammtisch wechselnder Ort
ab 12:30 Uhr

3. Mittwoch im Monat
Stammtisch im „Klaane Sachsenhäuser"'
ab 17 Uhr

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Bericht - 100 Jahre VACC Frankfurt

Auf der Suche nach Beschreibungen bzw. Berichten des traditionellen „Dippehaas"-Essens der VACC (VAL) Frankfurt, bekannt mindestens seit den 20er Jahren, stieß der Vorsitzende beim Durcharbeiten der entsprechenden Bände der „LC-Zeitung" aus den 20er und 30er Jahren auf Hinweise über Jahrestage der Gründung.


Weitere Forschung zurück ins letzte Jahrhundert ergab schließlich zu Anfang des Jahres 1888 den konkreten Hinweis, am 14. April 1888 wolle man sich zwecks Gründung eines Landsmannschafterstammtisches im Hotel „Stadt Ulm", Schäfergasse, treffen. Nach vorangegangenen lockeren Zusammenkünften seit 1887 war dies ein erstes „offizielles Datum", das zu feiern sich die VACC Frankfurt vornahm. Und es wurde eine Feier — veranstaltet in den Räumen der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt, deren Präsident uns die Ehre seiner Anwesenheit gab. Zur Geschichte: Dr. phil. Eugen Gantter, Ghib. Tübingen, war als „Sekretär" schon indirekt an der Gründung des LC im Jahre 1868 beteiligt gewesen, so daß er quasi prädestiniert war, an dem Ort seiner beruflichen Tätigkeit, Frankfurt am Main, als „der alte Waiblinger", zusammen mit anderen den Frankfurter LC zu gründen, wie diese Altherrenvereinigungen damals noch genannt wurden. Im März 1868 wurde in der LC-Zeitung mitgeteilt, daß aufgrund eines Aufrufes am 14. April 1888 die erste Zusammenkunft alter und junger Landsmannschaften hierselbst in Aussicht genommen ist."


Von Frankfurt aus wurde 1893 zum 25. Jahrestag der Gründung  des LC das erste Zwingenberg-Fest initiiert das seinerzeit noch mit Festkommers (in Frankfurt), Eisenbahn  fahrt, Umzug dortselbst sowie Frühschoppen durchgeführt wurde. Diese Veranstaltung wurde zu einer Institution, die sich jährlich wiederholte. Initiativ war der Frankfurter LC auch 1897, als es darum ging, den Gesamtverband Alter Landsmannschaften zu gründen. Nach dem sog. LC-Krach des gleichen Jahres, in dessen Folge sich manche Bünde vom LC abwandten, verblieben viele AHAH dieser Landsmann-schaften beim AHLC, so auch in Frankfurt.


Nach Wiederherstellung der Einheit des Verbandes (1906) konnte 1908 dessen 40jähriges Bestehen, er nannte sich nun Deutsche Landsmannschaft (DL), von Frankfurt aus in Zwingenberg gefeiert werden. Zu erwähnen ist dann noch das Jahr 1912, in dem dort die Landsmannschafter-Halle eingeweiht wurde und noch in Kriegszeiten — das 50jährige Jubiläum des Verbandes, zu dem drei Sonderwagen aus Frankfurt und aus Heidelberg heranfuhren.
Enge Kontakte knüpfte die nunmehrige VAL in Frankfurt, seit 1914 Universitätsstadt, mit den nach hier umgesiedelten DL- und VC-Bünden aus Straßburg, Landsmannschaft Teutonia auf der Schanz, Turnerschaften Alsatia und Cheruscia, außerdem mit der ortsständigen Landsmannschaft Frankonia. Gemeinsame Veranstaltungen mit der VAT, der Vereinigung Alter Turnerschafter, gab es ab 1925 Kommerse, Bälle.
Alles endete dann mit dem Befehl von Heiß zur Auflösung der aktiven Bünde im Jahre 1936 und der Altherrenverbände in 1938.


Erst am 23. 2. 1951 hielten die beiden noch getrennten Verbände wieder ihren ersten Kommers ab, und nach Pfingsten kam es am 21. 9. 1951 zur Gründung der VALT Frankfurt, seit 1953 VACC. Diese entfaltete seither ein überaus aktives Leben, das sich in diversen Veranstaltungen niederschlug. Auch wurde bereits 1951 die Tradition der Zwingenberg-Feste wieder aufgenommen, wo Vbr. Dr. LINDEMANN, Thuringia et Neoborussia, zu den Anwesenden sprach. Später übernahm dann die VACC Darmstadt die Ausrichtung der Zwingenberg-Feste.


Stellvertretend für manch andere Verbandsbrüder, die sich um die VAL/VACC Frankfurt verdient gemacht haben, soll hier hervorgehoben werden der jetzige Ehrenvorsitzende, Vbr. HEINZ KRAUS, der über 17 Jahre der VACC vorgestanden hat. Wie im. Verband, so ist er in Frankfurt Symbol für Kontinuität.


Eine VACC lebt aus ihren Verbandsbrüdern, die im allgemeinen eingebunden sind in einen Angehörigenkreis. Diesen mitzuerfassen, da er bei manch anderer Veranstaltung der VACC auch zugegen ist, nahm sich der Vorstand der VACC Frankfurt vor und ging deshalb nach einigen Überlegungen ab von dem Gedanken, einen Festkommers (mit den Angehörigen „im Fonds") zu veranstalten. Man entschloß sich zu einer Festveranstaltung, in die vor allem die Damen gänzlich mit einbezogen werden sollten, und das war trotz gelegentlicher Bedenken — von Vorteil für das Gelingen des Festes.


Ein musikalischer Rahmen war gegeben durch die Mitwirkung des „collegium musicum" der Universität, deren Leiter, Oberstudienrat i. H. CHRISTIAN RIDIL, später auch die Biermusik im geselligen Teil übernahm. "0 alte Burschenherrlichkeit", leicht sinfonisch eingerahmt, war für alle Teilnehmer vermutlich neu und erbrachte einen Gesang ganz neuer Qualität.


Zwei Festvorträge Vbr. Dr. G. CONRAD, "Die VACC im Licht der Geschichte" und Vbr. Dr. H. J. CONERT, „Von der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zur Universität" — waren Kernpunkt der Veranstaltung und wurden mit beeindruckender Aufmerksamkeit verfolgt und mit besonderem Beifall bedacht.
Nach Grußworten des Universitätspräsidenten Prof. Dr. K. RIN0., des AHCC-Vorsitzenden, Vbr. W. WESSA und des Vorsitzenden def Frankfinier Verbände-Vereinigung, Dr. G. PAUL, Kösener SC, schloß der offizielle Teil mit dem 1. Satz aus einem Quintett von W. A. Mozart, K. V. 452, largo-. allegro moderato.
Ein von den Mensabetrieben angeliefertes kaltes Buffet entsprach allen Vorstellungen, so auch die reibungslose Bewirtung mit Bier, Wein und anderen Getränken durch Aktive der Turnerschaft Alsatia. Manch schöner Cantus erklang noch zu vorgerückter Stunde und brachte das Jubiläum für ca. 120 Verbandsbrüder und Gäste zu einem schönen Abschluß.

 

Dr. J. Kujaw, Teutonia Bonn

 

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